Der Ring hat keine wirklichen Vorgänger. Es ist ein Werk
in einsamer Einzigartigkeit, der die technischen Möglichkeiten und musikalischen
Möglichkeiten Wagners Zeit nicht entsprachen.
Das Problem ist der unwirkliche Inhalt, dessen Art der Sichtbarmachung
in Kollision mit der derben Realistik des zeitbedingten Aufführungsstils
kommen mußte. Daß Wagner deshalb trotz aller Mühen unglücklich über
die ersten Aufführungen war, ist ab Seite.... im Artikel "Mein
Ideal ward mit den Aufführungen nicht erreicht" dokumentiert. Er
beklagte sich auch an anderer Stelle: "Alle Welt ist eben nur praktisch;
bei mir aber gewinnt das Ideale solche Realität, daß sie meine Wirklichkeit
ausmacht." (Tagebucheintragung + Briefe, 15. Aug. Berlin 1904,
S. 89)
Die Illusionsbühne des 19. Jahrhunderts mußte notgedrungen die Imagination
des Musikers und Dichters zerstören. Die Dekoration ist ja, so lehrt
Nietzsche, immer nur Verstellung und Verhüllung; denn aller Schmuck
versteckt das Geschmückte. Wagner wollte mit der besonderen Konstruktion
des Festspielhauses die Szene in Traumfernen entrücken. Wagners Wunsch
war es deshalb auch, daß das Szenenbild den Charakter einer Traumerscheinung
haben sollte (Wagner an Ludwig II. am 17. Mai 1881 Briefwechsel)
Bei der Uraufführung nahm das naturalistische Bühnenbild in seiner Äußerlichkeit
die Aufmerksamkeit des Zuschauers so in Anspruch, daß seine "Phantasie
in Fesseln geschlagen wurde" wie Nietzsche bedauernd feststellte
und er daher unempfänglich blieb für das Wesentliche: die Musik.
1837 (Wagner
ist 24 Jahre alt)
In der "Neuen Zeitschrift für Musik" (Bd. 6, Nr. 48 (16. Juni
1837), S.191) schlägt Florentin von Zuccalmaglio vor: "... Held
Siegfried sind Dichtungen, die nur des Künstlers harren, des Erweckers,
um wie jene alte Sagenbilder in verjüngter Gestalt wieder ins Leben
zu treten."
Wagner schreibt den Prosaentwurf zu Rienzi.
1840 (Wagner
ist 27 Jahre alt)
Felix Mendelssohn Bartholdys Schwester Fanny schlägt ihrem Bruder am
4.11.1840 vor, das Nibelungenlied zu vertonen und im weiteren Briefwechsel
zeigt sich Mendelssohn sehr begeistert von dem Plan und erste Ideen
werden ausgetauscht.
Robert Schumann führt das Nibelungenlied in seinem "Projektenbuch"
bereits an dritter Stelle an.
Wagner sendet seinen Prosaentwurf vom Fliegenden Holländer an Meyerbeer.
1842 (Wagner
ist 29 Jahre alt)
Beginn von Wagners sagengeschichtlichen Studien.
Wagner schreibt den Prosaentwurf zu Tannhäuser.
1843 (Wagner
ist 30 Jahre alt)
Wagner beim Kuraufenthalt in Teplitz Juli- August 1843:
Er studiert : Jacob Grimms "Deutsche Mythologie".
Wagner richtet seine Wohnung in der Dresdner Ostra-Allee ein.
Unter den drei Hauptstücken in seiner neuen Wohnung befand sich "das
Corneliussche Titelblatt zu den Nibelungen in einem schönen gotischen
Rahmen."
Wagners Bibliothek
in Dresden
Titel aus Richard Wagners Dresdner Bibliothek (Ausgaben von Stoffquellen
zur Ring-Dichtung, sowie damit in Zusammenhang stehende germanistische
und historische Literatur)
- Des Aischylos Werke. Übersetzt von Johann
Gustav Droysen. 2 Bände. Berlin, G. Finke, 1832.
- Johann Gustav Droysen: Gedichte des Hellenismus. 2 Bände. Hamburg, Friedrich Perthes, 1836-1843.
- Lieder der älteren oder Sämundischen Edda. Zum ersten Mal herausgegeben
durch Friedrich Heinrich von der Hagen. Berlin, Haude und Spener, 1812.
- Mythologische Dichtungen und Lieder der Skandinavier. Aus dem Isländischen
der jüngeren und älteren Edda übersetzt und mit einigen Anmerkungen
begleitet von Friedrich Mayer, Leipzig, Carl Knobloch, 1818.
- Edward Gibbon: Geschichte des allmäligen Sinkens und endlichen Unterganges
des römischen Weltreiches. Aus dem Englischen übersetzt von Johann Sporschil.
Taschenbuchausgabe in 12 Bänden, Leipzig, Otto Wigand, 1840.
- Diutiska, Denkmäler deutscher Sprache und Literatur, aus alten Handschriften
zum ersten Male teils herausgegeben, teils nachgewiesen und beschrieben.
Den Freunden deutscher Vorzeit gewidmet von E.G. Graff. 3 Bände. Stuttgart und Tübingen, J.G. Cottasche Buchhandlung, 1826-1829.
- Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Zweite Ausgabe. 2 Bände. Göttingen, Dieterichsche Buchhandlung, 1844.
- Wilhelm Grimm: Die deutsche Heldensage. Göttingen, Dieterichsche Buchhandlung,
1829.
- Der Helden Buch herausgegeben durch Friedrich Heinrich von der Hagen.
Erster Band. Berlin, Johann Friedrich Unger, 1811.
- Das kleine Heldenbuch. Von Karl Simrock. Stuttgart und Tübingen, J.
Cotta'scher Verlag, 1844.
- Karl Lachmann und Wilhelm Wackernagel: Zu den Nibelungen und zur Klage.
Anmerkungen von Karl Lachmann. Wörterbuch von Wilhelm Wackernagel. Berlin,
G. Reimer, 1836.
- Franz Joseph Mone: Untersuchungen zur Geschichte der teutschen Heldensage.
Quedlinburg und Leipzig, Gottfr. Basse, 1836.
- Daz ist der Nibelunge Liet. (Mit vielen Holzschnitten.) Leipzig, Wigand,
1840.
- der Nibelunge Not und diu Klage. Herausgegeben von Al. J. Vollmer,
Leipzig, G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1843.
- Der Nibelungen Not illustriert mit Holzschnitten nach Zeichnungen
von Julius Schnorr von Carolsfeld und Eugen Neureuther. Die Bearbeitung
des Textes von Gustav Pfizer. Stuttgart und Tübingen, J.G. Cotta'scher
Verlag, 1843.
- Das Nibelungenlied. Übersetzt von Karl Simrock. Dritte Auflage. Stuttgart
und Tübingen, J.G. Cotta'scher Verlag 1843.
- Barthold Georg Niebuhr: Römische Geschichte. 3 Teile. Berlin, G. Reimer,
1833-1843.
- Friedrich Rühs: Die Edda nebst einer Einleitung über nordische Poesie
und Mythologie und einem Anhang über die historische Literatur der Isländer.
Berlin, Realschulbuchhandlung, 1812.
- C. Rußwurm: Nordische Sagender deutschen Jugend erzählt und mit einem
wissenschaftlichen Anhange versehen. Mit 5 Holzschnitten von L.v. Maydell.
Leipzig, Friedrich Fleischer, 1842.
- Sagenbibliothek des Skandinavischen Alterthums in Auszügen, mit literarischen
Nachweisungen von Peter Erasmus Müller. Aus der Dänischen Handschrift
übersetzt von Karl Lachmann. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1816.
- Snorri Sturluson's Weltkreis (Heimskringla) übersetzt und erläutert
von Ferndinand Wachter. 2 Bände, Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1835-1836.
- Heimskringla. Sagen der Könige Norwegens von Snorre Sturlason. Aus
dem Isländischen von Gottlieb Mohnike. Erster Band. Stralsund,
C. Löfflersche Buchhandlung, 1837.
- Vaulu-Spá. Das älteste Denkmal germanisch-nordischer Sprache, nebst
einigen Gedanken über Nordens Wissen und Glauben und nordische Dichtkunst
von Ludwig Ettmüller. Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, 1830.
- Zeitschrift für deutsches Altherthum. Herausgegeben von Moriz Haupt.
Band 1-6. Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, 1841-1848.
- Die Lieder der alten Edda, aus einer Handschrift herausgegeben und
erklärt von den Brüdern Grimm. Berlin, Reimer, 1815.
- Ludwig Frauer: Die Walkyrien der skandinavisch-germanischen Götter-
und Heldensage. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1846.
- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2. Ausgabe. 3 Bände. Berlin,
Reimer, 1819-1822.
- Das Heldenbuch. Übertragung mittelhochdeutscher Epen von K. Simrock.
6 Bände. Stuttgart, Cotta, 1843-46.
Wagners eigene Angaben zu seinen Quellen
Brief Richard Wagners an Franz Müller, Zürich, 9. Januar 1856:
Ich weiß nicht, ob ich je meine Nibelungen beenden werde, und könnte,
selbst unter den günstigsten Annahmen, somit jetzt nicht den Zeitpunkt
bezeichnen, wann Ihre Arbeit zu erscheinen hätte. Wollen Sie demnach,
ganz auf das Unbestimmte hin, sich immer schon damit befassen, so gebe
ich Ihnen für heute nur noch die Quellen an, deren Studium mich seiner
Zeit für meinen Gegenstand reifte: Sie finden sie auf dem beiliegenden
Zettelchen.
Zettelbeilage:
1. Der Nibelungen Noth u. Klage, herausgegeb. von Lachmann.
2. Zu den Nibelungen etc. von Lachmann.
3. Grimm's Mythologie.
4. Edda.
5. Volsunga-Saga (Übersetzt von Hagen-Breslau.)
6. Wilkina- und Niflungasaga. (ebenso.)
7. Das deutsche Heldenbuch - alte Ausgabe, auch erneuert von Hagen,-
Bearbeitet in 6 Bänden von Simrock.
8. Die deutsche Heldensage von Wilh. Grimm.
9. Untersuchungen zur deutschen Heldensage von Mone - (Sehr wichtig)
10. Heimskringla - übersetzt von Mohnike. (glaub' ich !) (nicht von
Wachter-Schlecht.)
1844 (Wagner
ist 31 Jahre alt)
1844 erscheint von Friedrich Theodor Vischer: Vorschlag für eine Oper:
"Ich möchte die Nibelungensage als Text zu einer großen heroischen
Oper empfehlen."
Auf der Basis dieses Vorschlages entwickelte die Dichterin Louise Otto
erste Ideen für ein Textbuch und wandte sich durch Vermittlung des Bibliothekars
Gustav Klemmt an R.Wagner, ihm dieses zur Vertonung anzutragen. R.Wagner
antwortete, daß er - wenn er es denn je komponieren würde - es selbst
dichten würde.
Später begann der Gewandhauskapellmeister N.W. Gade mit der Komposition,
die jedoch nie vollendet wurde und auch Schumanns nochmals aufflammendes
Interesse wurde durch seine Krankheit abgebrochen.
1845 (Wagner
ist 32 Jahre alt)
Erste konkrete Beschäftigung Wagners mit dem Nibelungenstoff: "Meine
Studien trugen mich so durch die Dichtungen des Mittelalters hindurch,
bis auf den Grund des alten urdeutschen Mythos... der wahre Mensch
überhaupt... Erst jetzt erkannte ich die Möglichkeit, ihn zum Helden
eines Dramas zu machen, was mir nie eingefallen war, solange ich ihn
nur aus dem mittelalterlichen Nibelungenliede kannte."
Wagner stellt den Prosaentwurf für Meistersinger und Lohengrin fertig.
1847 (Wagner
ist 34 Jahre alt)
Wagner beschäftigt sich ausgiebig mit griechischen Autoren, vor allem
Aischylos (Orestie) und Aristophanes, die beide großen Einfluß auf die
Gestaltung des Ring haben.
1848 (Wagner
ist 35 Jahre alt)
Prosa-Entwürfe und Dichtung Siegfrieds Tod Entwürfe zum Ring, Der Nibelungen-Mythos.
Februarrevolution in Paris, Wiener Aufstände - von Wagner mit einem
Gedicht begrüßt.
1849 (Wagner
ist 36 Jahre alt)
R.Wagner schreibt den Aufsatz: Die Wibelungen. Weltgeschichte aus der
Sage.
In Röckels "Volksblättern" erscheint der anarchistische Aufsatz
"Die Revolution", der möglicherweise aus der Feder von Wagner
ist.
Wagners aktive Teilnahme am Dresdner Maiaufstand.
Nach steckbrieflicher Suche gelingt die Flucht, durch den Zufall,
daß er die vorgesehene Postkutsche verpaßt hat. (Alle Insassen der vorgesehenen
Postkutsche wurden verhaftet).
Brief R.Wagners an Ferdinand Heine, Zürich, 19.11.1849:
"zu meinem Siegfried endlich die Musik zu schreiben, drängt es
mich aus ganzer Seele".
1850 (Wagner ist 37 Jahre alt)
Kompositions-Skizzen Siegfrieds Tod
1851 (Wagner ist 38 Jahre alt)
Prosa-Skizze und Urschrift Der junge Siegfried
1852 (Wagner ist 39 Jahre alt)
Fertigstellung der Urfassung der Textdichtung von Walküre
Wagner entschließt sich, die Siegfried-Geschichte zweizuteilen und Siegfrieds
Tod den Jungen Siegfried vorauszuschicken. (siehe: Richard Wagner in
"Mein Leben" Jubiläumsausgabe S. 542)
1853 (Wagner ist 40 Jahre alt)
Richard Wagner veröffentlicht in fünfzig Exemplaren den vollständigen
Text des Ring und liest ihn in Zürich vor.
Richard Wagner: Brief an Ferdinand Heine, Zürich, 31.10. 1853:
"Morgen beginne ich die Komposition meiner Nibelungen-Dramen: ich
bin jetzt voll und fertig dazu."
In La Spezia hat Wagner die Idee zum Rheingold-Vorspiel. (siehe Dokumente
Rheingold)
Beginn an der Partitur zu Rheingold. (1.November 1853)
1854 (Wagner ist 41 Jahre alt)
Schlußeintragung in der Partiturerstschrift Das Rheingold: 28. Mai 1854
Partiturreinschrift Das Rheingold Schlußeintragung: 26.9.1854
Kopfeintrag in der Kompositionsskizze Die Walküre: 28. Juni 1854
Schlußeintrag in der Kompositionsskizze Die Walküre: 27.12.1854
1856 (Wagner ist 43 Jahre alt)
Brief an Regierungsrat Franz Müller in Weimar, Mornex bei Genf, 22.
Juni 1856:
"Zudem stehen den letzten Stücken nicht unbedeutende Veränderungen
bevor; selbst ihre Titel werde ich nicht beibehalten: vermutlich bloß:
Siegfried und das letzte: Götterdämmerung".
Kopfeintrag in die Orchesterskizze Siegfried: 22.9.1856
Unter Schopenhauers Einfluß entsteht die Idee zu einem neuen Schluß
des Ring, der aber wieder von Wagner verworfen wird.
Wagners erste Skizzen zu Tristan.
1857 (Wagner ist 44 Jahre alt)
Kopfeintrag in die Partiturreinschrift Siegfried: 12. Mai 1857
Unterbrechungseintrag im 2. Akt nach "Daß der mein Vater nicht
ist" : 27.6.1857
Richard Wagner fügt hinzu: "Wann seh´n wir uns wieder??"
1861 (Wagner ist 48 Jahre alt)
Wagner arbeitet an den Meistersinger.
1862(Wagner ist 49 Jahre alt)
Wagner darf nach 13 Jahren Exil nach einer Amnestie seine Heimat Sachsen
wieder besuchen.
1864 (Wagner ist 51 Jahre alt)
Ludwig II. von Bayern kommt an die Macht und übernimmt die hohen Schulden
von Wagner
Brief an Ludwig II. von Bayern, Stuttgart, 3. Mai 1864:
"Diese Tränen himmlischster Rührung sende ich Ihnen, um Ihnen zu
sagen, daß nun die Wunder der Poesie wie eine göttliche Wirklichkeit
in mein armes liebebedürftiges Leben getreten sind! - Und dieses Leben,
sein letztes Dichten und Tönen gehört nun Ihnen, mein gnadenreicher
junger König: verfügen Sie darüber als über Ihr Eigentum!"
Brief an Eliza Wille, München, 4. Mai 1864:
"Sie wissen, daß mich der junge König von Bayern aufsuchen ließ.
Heute wurde ich zu ihm geführt. Er ist leider so schön und geistvoll,
seelenvoll und herrlich, daß ich fürchte, sein Leben müsse wie ein flüchtiger
Göttertraum in dieser gemeinen Welt zerrinnen. Er liebt mich mit der
Innigkeit und Glut der ersten Liebe: er kennt und weiß alles von mir,
und versteht mich wie meine Seele. Er will, ich soll immerdar bei ihm
bleiben, arbeiten, ausruhen, meine Werke aufführen; er will mir alles
geben, was ich dazu brauche; ich soll die Nibelungen fertig machen,
und er will sie aufführen, wie ich will. Ich soll mein unumschränkter
Herr sein, nicht Kapellmeister, nichts als ich und sein Freund."
Wiederaufnahmeeintrag in der Partiturreinschrift Siegfried: Starnberg
27.9.1864.
1869 (Wagner ist 56 Jahre alt)
Wiederaufnahme der Arbeit am Ring.
Schlußeintrag in der Kompositionsskizze Siegfried: "Richtig ausgetragen.
14 Juni 1869."
Tagebucheintragung Cosima von Bülows im Oktober 1869:
"Und gerade nach einem so ernsten Gespräch zog der Meister ein
Stück Notenpapier hervor und meinte: "Ich habe etwas für dich,
es ist etwas gekommen." Dabei zeigte er mir den Beginn der Nornenszene."
Kopfeintrag Kompositionsskizze Götterdämmerung: 2. Oktober 1869.
Uraufführung von Rheingold in München gegen Wagners Willen.
1870 (Wagner ist 57 Jahre alt)
Erstmals wird Bayreuth als Festspielort in Betracht gezogen.
Brief an Dr. Anton Pusinelli, Tribschen, 12.1.1870:
"Und nun mußt Du diesen letzten Akt hören, die Erweckung der Brünnhilde!
Mein Schönstes!"
Uraufführung der Walküre in München gegen den Widerstand von Wagner.
Uraufführung des Siegfried-Idylls in kleiner Besetzung, jedoch stand
Wagner eine größere Besetzung vor Augen (siehe Brief zur Aufführung
in Mannheim am 20.12.1871 und Cosimas Tagebuch, 14.1.1874))
1871 (Wagner ist 58 Jahre alt)
Schlußeintrag in der Partitur Siegfried (die Reinschrift des 3. Aktes
wurde nie erstellt): Tribschen. 5.Februar 1871
(Wagner hatte bewußt die Fertigstellung verzögert, um zu verhindern,
daß das Werk wie vorher Rheingold und Walküre in München gegen seinen
Willen zur Aufführung gelangte. Später (27.3.1872) verleugnete er sogar
die Fertigstellung von Siegfried, um eine Aufführung gegen seinen Willen
zu verhindern.)
1872 (Wagner ist 59 Jahre alt)
Grundsteinlegung des Festspielhauses in Bayreuth.
Vollendung der Orchesterskizze Götterdämmerung mit Widmungsgedicht an
König Ludwig II. 25.8.1872.
1873 (Wagner ist 60 Jahre alt)
Beginn der Ausarbeitung der Orchesterpartitur von Götterdämmerung.
1874 (Wagner ist 61 Jahre alt)
Schlußeintrag in der Partitur Götterdämmerung: "Vollendet in Wahnfried
am 21. November 1874. Ich sage nichts weiter!! R.W."
1875 (Wagner ist 62 Jahre alt)
Zwei Monate Probenarbeit für die Ring-Aufführung im nächsten Jahr.
1876 (Wagner ist 63 Jahre alt)
Erste Aufführung von drei Zyklen Der Ring des Nibelungen in Bayreuth
mit Richard Wagner als Regisseur und Hans Richter als Dirigent.
Nach der ersten Ring-Aufführung ergab sich ein Defizit von 148.000,-
Mark